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Zündstoff für Blow-OffSentiment treibt Techwerte - Schlussrallye im Bullenmarkt?

Paul Tudor Jones sieht Voraussetzungen für eine kräftige Schlussrallye der Aktienmärkte. Der Hedgefondsmanager warnt zugleich vor einem möglichen Blow-Off an der Spitze des Bullenmarkts und verweist auf Parallelen zu 1999.

von Verumo-Redaktion

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Titelbild: picture alliance / Westend61 / Roger Richter

Der US-Investor Paul Tudor Jones erwartet eine späte Beschleunigung der Aktienkurse, bevor der laufende Bullenmarkt an sein Ende gelangt. "Alle Zutaten für eine Art Blow-Off sind vorhanden", sagte Jones der CNBC-Sendung "Squawk Box". Parallelen sieht er zur Endphase des Jahres 1999, als Technologieaktien den Markt dominierten und spekulatives Verhalten zunahm.

Der Nasdaq Composite liegt rund 55 % über seinem Tief aus dem April und hat neue Rekordstände erreicht. Getrieben wird die Entwicklung von großen Technologiekonzernen, die massiv in Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz investieren. Jones äußerte sich zugleich "nervös" über zirkuläre Deals und Vendor Financing in Teilen des AI-Ökosystems.

Parallelen und wichtige Unterschiede zu 1999

Tudor Jones betonte, die heutige Gemengelage erinnere an die Vorkehrungen vor dem Platzen der Dotcom-Blase, dennoch gebe es wesentliche Unterschiede. Damals leitete die US-Notenbank einen Zinsanhebungszyklus ein, während sie sich heute in einer Phase der Lockerung befindet. Gleichzeitig verweist Jones auf eine expansive US-Fiskalpolitik, die den Markt zusätzlich stützt.

Diese Kombination aus Geldpolitik und Staatshaushalt sei ein seltenes Gemisch und erhöhe das Potenzial für eine späte Übertreibung. Laut Jones braucht es für die finale Etappe mehr spekulatives Moment. Dazu zählen eine stärkere Beteiligung privater Anleger und zusätzliche Allokationen von Long-Short-Fonds sowie klassischen Institutionellen, wie CNBC berichtet.

Weitere Marktzuflüsse erwartet

Historisch betrachtet entfällt nach Jones' Einschätzung der größte Teil der Kursgewinne auf die zwölf Monate vor einem Zyklushoch. "Wenn man es nicht spielt, verpasst man die größte Bewegung. Wenn man es spielt, braucht man schnelle Füße, weil das Ende sehr schmerzhaft wird", sagte er. Marktteilnehmer müssten daher das Timing straffer managen.

Für die laufende Phase erwartet Jones keine unmittelbare Wende nach unten. Er rechnet vielmehr mit zusätzlichen Zuflüssen, die eine Übertreibung möglich machen. Kurzfristig sieht er die Voraussetzungen für weiter steigende Kurse, auch wenn die spätere Korrektur nach seiner Lesart heftig ausfallen dürfte.

Positionierung in der späten Zyklusphase

Um das erwartete Umfeld zu nutzen, würde Jones bis Jahresende eine Mischung aus Gold, Kryptowährungen und Nasdaq-Technologiewerten halten. Diese Allokation spiegele sowohl die Chance auf eine späte Trendbeschleunigung als auch die Suche nach Absicherung wider. Konkrete Gewichtungen nannte er nicht.

Für professionelle Anleger ergeben sich aus den Aussagen zwei operative Implikationen. Erstens könnte die Marktbreite temporär zurückgehen, wenn Kapital weiter in große Tech-Titel fließt. Zweitens steigt die Bedeutung von Liquiditätsmanagement und Ausstiegsdisziplin, falls es nach einer möglichen Übertreibung zu einem abrupten Stimmungswechsel kommt.

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