
O'zapft is: Goldpreis steigt deutlich - und damit auch die Bierkaufkraft von Gold
Am Münchner Oktoberfest verteuert sich der Maßpreis erneut. Gleichzeitig erreicht der Goldpreis in Euro neue Höhen und hebt die Gold Bier Relation auf den dritthöchsten Stand seit 1950.
Lesezeit 3 min
Im Jahr 2025 lassen sich auf dem Oktoberfest mit einer Feinunze Gold rechnerisch 186 Maß Bier kaufen, wie das "In Gold We Trust"-Special 2025 von Incrementum zeigt. Das entspricht einem Anstieg von 25,7 % bzw. 38 Maß im Vergleich zu 2024. Gegenüber 2023 sind es sogar 67 Maß mehr. Damit erreicht die Bierkaufkraft von Gold den dritthöchsten Stand seit 1950 - nur in den Jahren 1980 und 1981 war sie mit 227 bzw. 197 Maß pro Unze noch höher.
Goldpreis in Euro erhöht die Bierkaufkraft deutlich
Der Preisanstieg bei Gold in Euro ist der Treiber der Entwicklung. Ende August 2025 notiert Gold bei 2.950 EUR je Feinunze, nach 2.266 EUR Ende August 2024. Das entspricht einem Zuwachs von 30,2 % nach bereits knapp 27 % im Vorjahr. Anfang Mai überstieg der Preis erstmals die Marke von 3.000 EUR und erreichte 3.017,95 EUR.
Der stärkere Goldpreis kompensiert die höheren Bierkosten auf der Theresienwiese. Die Relation steigt damit von 148 Maß im Jahr 2024 auf 186 Maß 2025. Im historischen Mittel seit 1950 liegt der Wert bei 91 Maß, was die aktuelle Ausprägung zusätzlich unterstreicht.
Steigende Maßpreise treffen auf sinkenden Bierabsatz
Der Maßpreis am Oktoberfest erhöht sich 2025 erneut um 3,3 % auf bis zu 15,80 EUR. Gegenüber 2019 ergibt sich damit ein Anstieg um mehr als ein Drittel. Die Bierpreise folgen damit dem allgemeinen Nahrungsmitteltrend: Seit Januar 2021 stiegen Lebensmittelpreise in Deutschland um 32 %.
Parallel geht der Bierkonsum in Deutschland zurück. Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Verkäufe um 6,9 % auf 3,9 Mrd. Liter und damit erstmals seit Beginn der Statistik unter 4 Mrd. Liter. Zuwächse verzeichnet nur alkoholfreies Bier, dessen Absatz in zehn Jahren nahezu doppelt so hoch ist.
Seit 1950 nur 1980 und 1981 mit höherer Kaufkraft
Im historischen Vergleich rangiert 2025 auf Platz drei. 1980 ermöglichte eine Unze Gold 227 Maß, 1981 waren es 197. Damals lag der Maßpreis allerdings bei 3,12 EUR, deutlich unter heutigen Werten. Die aktuelle Position resultiert daher vor allem aus dem Goldpreisanstieg, nicht aus günstigerem Bier.
Das Oktoberfest selbst bleibt ein Massenereignis, auch wenn die Rekorde der ausgeschenkten Liter hinter den Spitzenwerten von 2014 zurückbleiben. 2024 tranken 6,7 Mio. Gäste rund 7 Mio. Liter, was im Schnitt weiterhin mehr als ein Liter pro Person bedeutet. Die Jahre 2020 und 2021 fielen pandemiebedingt aus.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher heißt das: Wer in Euro zahlt, spürt die höheren Preise direkt. Für Halterinnen und Halter von Gold steigt die reale Kaufkraft beim Volksfest deutlich. Die Autoren des "In Gold We Trust"-Specials betonen, dass die Kombination aus teurerem Bier und starkem Goldpreis die Ratio 2025 auf ein markantes Niveau hebt.

