
Kryptowährungen: Microsoft kauft keine Bitcoins
Die Aktionäre von Microsoft stimmten am Dienstag gegen die Anlage von Liquidität in der Kryptowährung Bitcoin. MicroStrategy CEO Michael Saylor zeigte sich daraufhin enttäuscht, der Bitcoin Kurs jedoch legte einen Tag später schon wieder zu.
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Der Softwaregigant Microsoft (ISIN: US5949181045, WKN: 870747) wird nicht in Bitcoin investieren. Die Aktionäre stimmten über den Vorschlag ab, einen Teil der Cashreserven des Unternehmens in die Kryptowährung anzulegen. Die Anteilseigner wiesen den Vorschlag am Dienstag zurück und folgten damit der Empfehlung des Vorstands.
Microsoft folgt Beispiel von MicroStrategy nicht
Der Vorschlag mit dem Titel "Bewertung von Investitionen in Bitcoin" wurde vom National Center for Public Policy Research eingereicht, einer konservativen Denkfabrik, die Bitcoin als "hervorragenden, wenn nicht den besten Inflationsschutz" befürwortet.
In der Kryptoszene wurde die Entscheidung mit einer gewissen Enttäuschung aufgenommen, wenngleich der Kurs des Bitcoins einen Tag nach der Abstimmung wieder zulegte.
Die Hoffnung vieler Krypto Enthusiasten: Microsoft solle anderen Unternehmen folgen, die bereits in Bitcoin investiert haben. In einschlägigen Foren wird besonders häufig MicroStrategy (ISIN: US5949724083, WKN: 722713) genannt. MicroStrategy hat sich zu einer Art Bitcoin Trust entwickelt: Das Unternehmen hält 402.000 Bitcoins im Wert von rund 40 Milliarden USD und damit knapp 2 % des gesamten Bitcoin Angebots.
Ganz überraschend kam die Ablehnung nicht. Microsoft Mitbegründer Bill Gates hatte sich in der Vergangenheit äußerst zurückhaltend gegenüber Bitcoin geäußert. Er zeigte sich Anfang des Jahres besorgt über die Volatilität der Kryptowährung - und darüber, dass der Wert erheblich durch Social Media Aktivitäten beeinflusst werden könne. In diesem Zusammenhang erwähnte auch Tesla CEO Elon Musk, der in der Vergangenheit bereits Kryptowährungen durch einzelne Posts bewegt hatte.
Gates: "Wenn Sie weniger Geld haben als Elon, sollten Sie aufpassen"
Bill Gates dazu: "Elon hat jede Menge Geld und er ist sehr erfahren, also mache ich mir keine Sorgen, dass sein Bitcoin zufällig steigen oder fallen wird", sagte Gates. "Wenn Sie weniger Geld haben als Elon, sollten Sie wahrscheinlich aufpassen." Mit anderen Worten: Kryptowährungen wie Bitcoin sind ein Spekulationsvehikel für Anleger, die sich Verluste leisten können.
Viele der Eigenschaften, die Bitcoin Anhänger an ihrer Kryptowährung bewundern, sieht Bill Gates kritisch. Erhält etwa die Möglichkeit, anonym und unumkehrbar Transaktionen durchzuführen, für risikobehaftet. So gebe es Risiken für die Finanzstabilität. Gleichzeitig werden illegale Aktivitäten ermöglicht.
Die Abstimmung Microsoft wurde durch den MicroStrategy CEO Michael Saylor besonders aufmerksam beobachtet. Dieser hatte vorgerechnet, dass die Marktkapitalisierung von Microsoft durch die Investition in Bitcoin deutlich steigen und das Unternehmen wertvoller machen könnte.
Michael Saylor pries Bitcoin gegenüber Microsoft an
Saylor glaubt, dass Microsoft eine eigene Bitcoin Strategie benötigt, um seine Position in den kommenden Jahren bewahren zu können. Aus seiner Sicht hätte die Investition in Bitcoin durch den Softwareriesen einen Paradigmenwechsel für den Kryptomarkt eingeläutet - und ganz nebenbei den Wert seines stark in der Kryptowährung engagierten Unternehmens abermals nach oben getrieben.
Saylor hatte sich im Zusammenhang mit der Abstimmung über die Bitcoin Reserve in den vergangenen Wochen Medienberichten zufolge zweimal mit dem Microsoft-Vorstand getroffen.