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HBM-NachfrageMicron hebt Prognose wegen AI Boom

Micron hebt dank starker HBM-Speicherchip-Nachfrage seine Prognose an - höhere Margen winken, doch die Abhängigkeit von Nvidia bleibt ein Risiko.

von Verumo-Redaktion

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Titelbild: Verumo / picture alliance / La Nacion / ZUMA Press

Micron Technology (ISIN: US5951121038, WKN: 869020) legt am 23. September nach Börsenschluss Zahlen zum Schlussquartal vor. Der Speicherhersteller hatte im August seine Q4-Guidance angehoben. Erwartet werden nun 11,2 Mrd. USD Umsatz (± 0,1 Mrd.), eine non-GAAP-Bruttomarge von 44,5 % (± 0,5) und 2,85 USD EPS (± 0,07). Treiber sind bessere Preise, insbesondere in DRAM, sowie die starke Nachfrage nach High-Bandwidth-Memory (HBM).

HBM steht auch im Zentrum der strategischen Debatte: Micron ist für das Kalenderjahr 2025 mit seinem HBM-Output "ausverkauft", und die Nachfrage für 2026 gilt als hoch. Für das laufende Geschäftsjahr veranschlagt das Unternehmen rund 14,0 Mrd. USD Capex, überwiegend für HBM-Kapazitäten sowie Bau und Backend. Damit rücken Margen, Investitionen und die HBM-Roadmap in den Vordergrund.

HBM-Nachfrage hebt Microns Marge - Abhängigkeiten bleiben

Analysten sehen die nun höhere Q4-Marge als Kurshebel. Vor den Zahlen verwiesen Häuser wie Mizuho und Morgan Stanley auf anhaltend robuste Absatzmengen für HBM-Speicher, zugleich aber auf Preisdruck und technische Hürden in Richtung HBM4. Die aktuelle Anhebung der Prognose untermauert den Preiszyklus bei DRAM.

Strukturell wird die HBM-Lieferkette von wenigen großen Abnehmern geprägt. Nvidia treibt die technischen Spezifikationen von HBM4 maßgeblich voran und bleibt ein Kernabnehmer. Parallel erweitert sich die Zahl qualifizierter Lieferanten. Für Micron bedeutet das Chancen beim Umsatzvolumen bei gleichzeitig erhöhter Kundenkonzentration.

Nvidias Marktmacht prägt die HBM-Lieferkette und die Preisbildung

Auf der Anbieterseite dominieren SK hynix, Samsung und Micron. Jüngst meldeten Medien die Nvidia-Qualifikation von 12-Hi-HBM3E bei Samsung, nachdem sich SK hynix und Micron im HBM3E-Geschäft etabliert hatten. Marktbeobachter erwarten für 2025 einen hohen Anteil von SK hynix und steigende Anteile für Micron, während Nvidia als Taktgeber technische und zeitliche Pfade vorgibt. Das reduziert Absatzrisiken, erhöht jedoch die Abhängigkeit von einem Plattformkunden.

Microns Produkte sind in Nvidias Blackwell-Plattformen verankert. Parallel arbeitet die Branche an HBM4-Musterserien. Für Anleger bedeutet das Folgendes: Die Qualifikationslage und mögliche Preissignale von Großkunden werden die weitere Wertschöpfung prägen.