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24 Billionen bis 2029Private Markets könnten die Attraktivität von SmallCap Aktien schmälern

Das Volumen der Private Markets wächst bis 2029 auf 24 Billionen USD. Die Folgen werden sichtbar. Themen wie Weltraumforschung bleiben Privatanlegern nahezu verschlossen, im SmallCap-Segment sind die kleinen Aktien von heute womöglich seltener die großen Aktien von morgen.

von Verumo-Redaktion

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Titelbild: Naiauss / Bigstock

Die meisten Privatanleger sind bislang noch nicht in den Private Markets investiert - schlicht, weil der Zugang zu Anlageprodukten noch nicht in dem Umfang zur Verfügung steht wie bei anderen Investments. Doch der rasante Aufstieg des Segments muss auch diejenigen Investoren beschäftigen, die dort gar nicht investiert sind. Dafür spricht allein das Volumen: Wenn - wie es PitchBook-Daten nahelegen - sich das Volumen der Private Markets innerhalb von zehn Jahren auf 16 Billionen USD mehr als verdreifacht hat, sind Auswirkungen auf andere Märkte sicher. Zumal PitchBook bis 2029 mit einem weiteren Wachstum auf 24 Billionen USD rechnet.

Private Markets wachsen dynamisch: Zahl der börsennotierten US-Unternehmen sinkt

Auf solche Auswirkungen weist etwa Dan Lefkovitz von Morningstar in einem aktuellen Beitrag hin. Lefkovitz zitiert Zahlen des Center for Research in Security Prices, denen zufolge die Zahl der börsennotierten Unternehmen von 1998 bis heute von 7.000 auf nur noch 4.000 zurückgegangen ist.

"Heutzutage bleiben die Unternehmen jahrelang privat, bevor sie an die Börse gehen, wenn überhaupt. (...) Inzwischen haben fast 1.400 private Unternehmen den Status eines Einhorns erreicht - mit einem Wert von mehr als 1 Mrd. USD."

Levkovitz nennt eine ganze Reihe von Beispielen dafür, dass der Trend in Richtung der Private Markets einen Teil der Anleger von bestimmten Segmenten abschirmt. So sei es schwierig, in die Weltraumforschung zu investieren, ohne Zugang zum Marktführer SpaceX zu haben. Auch im KI-Bereich gebe es eine Reihe von zentralen Akteuren, die nicht an Börsen handelbar seien: OpenAI, xAI und Anthropic etwa. Im Bereich der Finanztechnologie seien Stripe und Revolut führend.

Doch wie die märchenhaften Renditen der öffentlich notierten KI- und Tech-Unternehmen der letzten Jahre belegen, dürfte der Leidensdruck der Anleger in diesem Bereich überschaubar sein. Anders verhält es sich jedoch für Investoren, die im SmallCap-Segment unterwegs sind.

"Die großen Aktien von morgen werden möglicherweise nie als SmallCaps existieren"

"Die großen Aktien von morgen sind die kleinen Aktien von heute", lautet eine zentrale Überzeugung von SmallCap-Investoren. Morningstar-Analyst Zachary Evans widerspricht dieser These: "Die großen Aktien von morgen werden möglicherweise nie als Small-Cap-Unternehmen existieren", sprich: Dieses für so viele langfristig ausgerichtete Investoren wichtige Stadium einfach überspringen.

Evans glaubt, dass "die Zahl der öffentlichen Unternehmen, die für Small-Cap-Aktienindizes in Frage kommen, zurückgegangen ist und dass sich das gesamte Wachstumspotenzial und die relative Qualität dieser Unternehmen verschlechtert haben".

Dafür spricht dem Analysten zufolge auch die Ausweitung der Rendite-Lücke zwischen SmallCaps und LargeCaps. So lag der Morningstar US Small Cap Index von 1992 bis August 2025 jährlich um 49 Basispunkte oder kumulativ 401 % hinter dem Morningstar US Large Cap Index . Diese Underperformance-Lücke habe sich in den letzten zehn Jahren auf jährlich 6,2 % vergrößert.

Es ist absehbar, dass der Zugang zu Private Markets für Privatanleger sich in den kommenden Jahren vereinfachen wird. Ein Beispiel dafür landet dieser Tage in hunderttausenden Mailfächern: Der Broker Scalable Capital teilt mit, dass über den angebotenen BlackRock Private Equity ELTIF (ISIN: LU2970811951, WKN: A410GZ) auch in OpenAI investiert wird. Der Fonds investiert in nicht-börsennotierte Unternehmen, darunter neben dem ChatGPT-Entwickler auch Belron, Nord Anglia oder Stepstone.