
H2-SPHERE: Nächste Forschungsphase: Grüner Wasserstoff aus Bergbauabfällen
Grüner, also emissionsfrei hergestellter Wasserstoff wird zukünftig ein bedeutungsvoller und gefragter Energieträger sein. Entsprechend rege werden effiziente und praktikable Möglichkeiten zu seiner Herstellung untersucht.
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Wie der in Saint-Sauveur (Québec) ansässige Mineralexplorer Cerro de Pasco Resources Inc. am Dienstag bekanntgab, ist dessen deutsche Tochtergesellschaft H2-SPHERE bei der Entwicklung eines umweltfreundlichen Produktionsverfahrens für Wasserstoff einen bedeutenden Schritt weiter gekommen. Das Unternehmen, das zurzeit in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt an einer geeigneten Technologie forscht, wird mit den Patentanmeldungen fortfahren und die nächste Entwicklungsphase in Angriff nehmen.
Über Cerro de Pasco Resources und H2-SPHERE
Das 2012 gegründete und seit 2018 an der CSE börsennotierte Unternehmen Cerro de Pasco Resources (ISIN: CA1568281051, WKN: A2N7XK) ist ein Ressourcenmanagement- und Bergbauunternehmen, das unter anspruchsvollen ESG-Kriterien zurzeit zwei Kernprojekte in Peru betreibt. Dies umfasst neben dem Betrieb und der weiteren Exploration der produzierenden Blei-Zink-Silbermine Santander die Erschließung der Bergbaukonzession El Metalurgista. Dieses Projekt wiederum beherbergt Halden mit Mineralabfällen von der benachbarten Mega-Tagebaumine Cerro de Pasco: die Erzhalde Excelsior und die Abraumhalde Quiulacocha. Diese Bergbauabfälle sollen aufbereitet und Rohstoffe daraus gewonnen werden; gleichzeitig können sie jedoch bei der Wasserstoffproduktion zum Einsatz kommen – dazu unten Näheres. Cerro de Pasco Resources konzentriert sich auf erstklassige Lösungen zur Erschließung der Georessourcen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Nachhaltigkeit zugunsten der Bevölkerung vor Ort, inklusive Umwelt-Sanierungskonzepten.
Als Teil dieser Strategie wurde im Dezember vergangenen Jahres die Tochterfirma H2-SPHERE ins Leben gerufen. Geschäftsgegenstand dieses Unternehmens ist es, Techniken zu entwickeln, um mineralische Abfälle (wie den auf El Metalurgista vorhandenen Abraum) in grünen Wasserstoff sowie weitere vermarktungsfähige Nebenprodukte umzuwandeln. Dies würde zum einen die künftige Rentabilität jener Konzession verbessern und zugleich den Ursprung der umweltbelastenden sauren Grubenwässer dort beseitigen.
Die Forschung wird fortgesetzt
Die Entscheidung für die Fortführung der Untersuchungen basiert auf den positiven Ergebnissen des Untersuchungsberichts zur Phase 1 A, den H2-SPHERE in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bereits am 27. Oktober 2022 vorgelegt hatte. Die Dokumentation bestätigt Eckdaten wie Verfahren, Umwandlungsraten und Stückkosten, untermauert von wissenschaftlichen Theorien und empirischen Erkenntnissen. Der nun folgende nächste Schritt - Phase 1 B - hat Labortests und die Entwicklung von Kernkomponenten für industrielle Produktion zum Gegenstand.
Wasserstoff und Beiprodukte aus Abraum
Prof. Dr. Bernhard Dold, der Geschäftsführer von H2-SPHERE und zugleich technischer Direktor bei Cerro de Pasco Resources bestätigte, der Untersuchungsbericht zur Phase 1 A belege, dass die angedachten Techniken in Bezug auf die Produktionskosten und die Energieeffizienz im Vergleich zu üblichen Standardverfahren für grünen Wasserstoff äußerst wettbewerbsfähig seien. Dies eröffne bereits in naher Zukunft das Potenzial für eine alternative Produktionstechnik.
Die Kerninnovationen von H2-SPHERE und dem DLR, so Dold weiter, beinhalten zwei einander ergänzende Techniken zur dauerhaften Elimination jener hochgradig umweltbelastenden Elemente in den Mineralabfällen von den Abraumhalden, die hauptsächlich für die sauren Grubenwässer verantwortlich sind. Die Techniken dienen des Weiteren der Umwandlung der Abfälle in den begehrten grünen Wasserstoff sowie weitere nutzbare Nebenprodukte.
Auch Guy Goulet, der Geschäftsführer von Cerro de Pasco Resources zeigte sich erfreut über den ersten Bericht. Die Schlussfolgerungen aus der Studie, sagte er in einem Statement, ermöglichten die Erweiterung der Vorstellungen für das Quiulacocha-Tailings-Projekt hinsichtlich dessen Umfang, Endprodukt und der Wirtschaftlichkeit. Cerro de Pasco Resources könne nicht mehr nur anstreben, sondern aktiv planen, ein Mineralienproduzent mit negativen CO2-Emissionen zu werden.
Skalierbare Ressource im Industriemaßstab
Tatsächlich könnte gemäß den aktuellen Erkenntnissen bis zur Hälfte des Materials von der Quiulacocha-Deponie und der Excelsior-Erzhalde mit den Techniken, die von H2-SPHERE und DLR entwickelt werden, potenziell aufbereitet werden – das sind stolze 180 Millionen Tonnen. Zusätzlich zu den oberirdisch verfügbaren Ressourcen böte der Cerro-de-Pasco-Bergbau-Cluster noch weitere Möglichkeiten und allein auf Grundlage dessen die Chance, ein weltweit führendes Unternehmen für nachhaltige Energie aufzubauen.
Die Rolle des DLR
Als Projektpartner von H2-SPHERE fungiert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, ein globaler Technologieführer mit 10.000 Mitarbeitern und insgesamt 55 Forschungseinrichtungen. Eine davon ist das Institut für Kraftstoffe der Zukunft in Jülich. Die dort erforschte Entwicklung von chemischen Energiespeichern (etwa Brennstoffen wie grünem Wasserstoff) passen ausgezeichnet mit den Ressourcen an Mineralabfällen von Cerro de Pasco Resources zusammen. Aus den positiven Ergebnissen der Phase 1 A resultiert nun die weitere Zusammenarbeit von H2-SPHERE und dem DLR für die Fortsetzung eines vielversprechenden Projekts.
Wer an der Aktie von Cerro de Pasco Resources Inc. Interesse hat, findet diese an der kanadischen Canadian Securities Exchange (CSE) unter dem Kürzel CDPR und an deutschen Börsen unter der WKN A2N7XK. Weitere Informationen gibt es auf der Unternehmenshomepage und auf verumo.de.


